Sprachwandel – dieser Begriff begegnet jedem, der sich mit Sprache und Sprachentwicklung beschäftigen will, auf Schritt und Tritt. Als Sprachwandel bezeichnet man die natürlichen Veränderungen, die jede Sprache – auch ohne äußere Einflüsse – davonträgt. Denn auch ohne spektakuläre äußere Einflüsse – wie die Eroberung Galliens durch die Römer, die bekanntlich sogar zu einem vollständigen Austausch der Sprache, also zu einem Sprachwechsel führte – verändert sich die Sprache, und zwar jede (!) Sprache allein durch ihren Gebrauch ständig, wenn auch langsam.
Sprachwandel ist der Grund, warum die Franzosen nicht mehr lateinisch reden, und wir in Österreich und Deutschland nicht mehr althochdeutsch oder gar germanisch sprechen. Also einen der Dialekte, den die Indoeuropäer aus ihrer Heimat, irgendwo zwischen dem Ural und Anatolien, vor 4.000 Jahren mitgebracht haben.
Die Wandelbarkeit gehört zu den Universalien der Sprachen, Sprachwandel ist eine universale Eigenschaft der Sprache. Sprache ohne ständige Wandelungsprozesse ist undenkbar. Oder anders ausgedrückt: Sprachwandel entsteht automatisch. Er ist ein unbeabsichtigter Nebeneffekt menschlicher Kommunikation: Durch unsere Kommunikation erzeugen wir Sprachwandel.
Von besonderer Bedeutung im Rahmen des Sprachwandels ist die Verflechtung mit politischen, gesellschaftlichen, sozialen und sonstigen Einflüssen und Ereignissen... weiterlesen