Alle reden von Spracherkennung. Davon, natürliche Sprache zu verstehen, sind aber heutige Systeme immer noch weit entfernt.
Dabei reicht die Geschichte der technischen Auseinandersetzung mit gesprochener Sprache schon viel länger zurück. Zunächst ging es darum, Maschinen zu entwerfen, die wie ein Mensch sprechen können sollten. Einer der Pioniere war der ungarische Gelehrte Wolfgang von Kempelen, der in den Geschichtsbüchern vor allem mit seinem Schachtürken zu finden ist. Von Kempelen entwarf 1791 in einem Buch aber auch eine Sprechmaschine, die als verschollen gilt. Mit dem Einsetzen des Computerzeitalters und später mit der digitalen Aufnahmetechnik standen plötzlich ganz andere Mittel zur Verfügung, was zur Entwicklung der modernen Sprachsynthese führte.
Die erste maschinelle Spracherkennung wurde 1952 in den amerikanischen Bell Laboratories entwickelt. Das System „Audrey“ sollte einzelne Zahlen erkennen. „Man musste zwischen den Zahlen aber lange Pausen machen, damit Audrey die Ziffern überhaupt verstehen konnte“, sagt Prof. Hans Uszkoreit vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin. Der nächste Meilenstein der Spracherkennung wurde Ende der sechziger und in den siebziger Jahren an der Carnegie Mellon University mit massiver Förderung durch das US-Verteidigungsministerium und seiner Agentur DARPA erzielt. „Harpy“ beherrschte mit gut 1000 Worten den Sprachschatz eines Dreijährigen... weiterlesen